Stephan Rommelspacher

(Fotograph: Günter Ludwig)

Stephan Rommelspacher stammt aus Friedrichshafen/Bodensee. Nach musikalischer Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen (unter Domkapellmeister Georg Ratzinger) und Studium der Kirchenmusik, Schulmusik und Musikwissenschaft in Freiburg i. Br. sowie Erlangung des Orgel-Konzertdiploms in Wien (bei Michael Radulescu) war er zwölf Jahre Kantor am Münster Unserer Lieben Frau in Villingen/Schwarzwald und Bezirkskantor der Erzdiözese Freiburg für die Region Schwarzwald-Baar. Stephan Rommelspacher setzte nachhaltige Akzente im kulturellen Leben der Region, unter anderem durch zahlreiche Aufführungen mit dem Villinger Oratorienchor und dem von ihm gegründeten Kammerchor „Capella Nova“. Daneben war er als konzertierender Organist sowie als Orgeldozent an den Staatlichen Musikhochschulen Freiburg und Trossingen tätig. Die 2002 eingeweihte Rekonstruktion der Johann-Andreas-Silbermann-Orgel von 1752 in der Benediktinerkirche Villingen (durch Gaston Kern, Hattmatt/Elsass) geht auf seine Initiative zurück.

Zum 1. Oktober 2000 wurde Stephan Rommelspacher als Domkapellmeister an die Hohe Domkirche Trier berufen. In dieser Funktion hatte er die musikalische Gesamtleitung an Deutschlands ältester Bischofskirche und setzte wichtige Akzente für die strukturelle Neuausrichtung der Dommusik mit Ausbau der Nachwuchsarbeit und Gründung neuer Chorgruppen. Die 2008 eröffnete Bischöfliche Grundschule am Dom (mit musikalischem Schwerpunkt) und das 2012 eingeweihte neue „Chorhaus am Dom“ gehen auf seine Initiative zurück.

Mit dem Trierer Domchor hat Stephan Rommelspacher neben dem regelmäßigen Dienst in den Gottesdiensten der Kathedrale eine Reihe herausragender Werke der Oratorienliteratur aufgeführt, darunter Claudio Monteverdis Vespro della Beata Vergine (Marienvesper), Heinrich Ignaz Franz Bibers 36stimmige Missa Alleluja, Anton Bruckners Messe in f-Moll, Antonin Dvoraks Stabat Mater, Giacomo Puccinis Messa di Gloria, Edward Elgar letztes Oratorium The Kingdom und Johann Sebastian Bachs Messe in h-Moll.

Stephan Rommelspacher hat zahlreiche Chorsätze und Kompositionen für die liturgische Praxis geschrieben. Einige davon sind im „Trierer Chorbuch zum Gotteslob“ publiziert, das 2014 im Bärenreiter-Verlag erschienen ist. Auch das „Freiburger Chorbuch“ (Carus-Verlag 1994) wurde von ihm mit herausgegeben. Für das Bistum Trier war er maßgeblich an der Erarbeitung des Eigenteils zum katholischen Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ beteiligt. Er ist in mehreren diözesanen Eigenteilen des 2013/14 erschienenen neuen Gesangbuchs mit Liedern und Gesängen vertreten.

Zum 1. September 2013 hat Stephan Rommelspacher in der Nachfolge von Kurt Grahl das Kantorat an der Propsteikirche Leipzig übernommen. An der Hochschule für Musik und Theater Leipzig unterrichtete er bis zum Sommersemester 2014 Liturgisches Orgelspiel.

Im März 2016 wurde Stephan Rommelspacher zum Vorsitzenden des neu gegründeten Verbands „Pueri Cantores Region Ost“ gewählt, in dem die katholischen Knaben-, Mädchen-, Kinder- und Jugendchöre der (Erz-) Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg zusammengeschlossen sind.