Gründungschorfest der „Pueri Cantores Ost“ in Halle

Stephan Rommelspacher Vorsitzender des neuen Verbandes

Knapp 700 Kinder- und Jugendliche hatten sich am Samstag, 9. April auf den Weg nach Halle (Saale) gemacht, um die am 8. März in Leipzig erfolgte formale Gründung des Verbandes Pueri Cantores Region Ost mit einem ersten großen Chorfest zu feiern. Aus 31 Chören und allen fünf ostdeutschen Bistümern waren die Jungen- und Mädchen in die Saalestadt gekommen, um gemeinsam zu singen, zu spielen und, als Höhepunkt und Abschluss des Tages, einen festlichen Gottesdienst in der 900 Jahres alten Moritzkirche zu feiern. Erzbischof Heiner Koch war eigens aus Berlin gekommen, um dem Gottesdienst vorzustehen und die Ansprache zu halten. Mit ihm feierten der Magdeburger Bischof Gerhard Feige, der Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke und Diözesanadministrator Andreas Kutschke aus Dresden.

„Pueri omnes pacem Dei cantabunt“ (alle Kinder werden den Frieden Gottes singen) klang es, geleitet von Domkapellmeister Harald Schmitt (Berlin) und unterstützt von Bläsern der Hallenser Staatskapelle sowie Kathedralmusiker Matthias Mück (Magdeburg) an der großen Sauer-Orgel, aus annähernd 700 jungen Kehlen – ein Klangerlebnis, das nicht nur die Bischöfe, sondern auch die Gottesdienstbesucher tief beeindruckte, unter ihnen auch der eigens aus Trier angereiste Präsident des Pueri-Nationalverbandes Matthias Balzer sowie polnische Gäste der Leipziger Propsteigemeinde, die mit Kaplan Przemek Kostorz nach Halle gekommen waren. Aus Leipzig war auch der Propstei-Jugendchor unter den Teilnehmerchören, zu denen so namhafte Ensembles wie die Dresdner Kapellknaben, der Jugendkathedralchor St. Hedwig Berlin oder die Jugendkantorei am Erfurter Dom zählten, aber auch viele kleine Chöre und Kinderscholen aus einem Gebiet vom Erzgebirge bis zur Ostsee und von der Lausitz bis ins Eichsfeld.

Zuvor waren die Chöre bei strahlendem Sonnenschein durch Halle gezogen und hatten an verschiedenen Plätzen der Innenstadt in kurzen Konzerten Kostproben ihres Könnens gegeben. Einzelne sangen in Krankenhäusern, um auch kranke Menschen an der Freude dieses Tages teil haben zu lassen. Begleitet war das von einem großen Team um Dekanatskantor Tobias Fraß perfekt vorbereitete Chorfest von einem großen Medieninteresse: neben der regionalen Presse und den kirchlichen Medien (Tag des Herrn, KNA, epd, Homepages der Ostbistümer) berichteten MDR-Hörfunk und -Fernsehen sowie das Domradio Köln.

Bereits am 8. März hatte im Leipziger Propstei-Gemeindezentrum die formale Gründung von Pueri Cantores Region Ost stattgefunden. Dem Verband, in dem katholische Knaben-, Mädchen-, Kinder- und Jugendchöre aus derzeit 35 Ländern zusammengeschlossen sind, gehören deutschlandweit rund 18.000 Kinder- und Jugendliche aus ca. 400 Chören an. Bisher war er allerdings nur in den Diözesen der alten Bundesländer präsent. Die Gründung des Ostverbands, der die (Erz-) Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg umfasst, schließt eine schmerzliche Lücke. Nun wird es auch für die fünf ostdeutschen Diözesen Austausch und Kontakt unter den Chören geben, Hilfestellungen und Fortbildung für die Chorleiter und vor allem die Möglichkeit, an den großen Pueri-Chorfesten auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene teilzunehmen, prägende Erlebnisse alle Kinder und Jugendlichen, die einmal an einem solchen Großtreffen teilgenommen haben.

Zum ersten Vorsitzenden des neuen Verbandes war am 8. März der Leipziger Propsteikantor Stephan Rommelspacher gewählt worden. Aus seiner früheren Tätigkeit im Schwarzwald und am Trierer Dom bringt er einschlägige Erfahrungen in der Pueri-Verbandarbeit sowie viele Kontakte mit. Ihm zur Seite steht ein zehnköpfiger Vorstand, gebildet aus je zwei Vertretern der fünf beteiligten Diözesen. Auch die Bischöfe der Ostbistümer begrüßen den neuen Verband und haben ihre Unterstützung zugesichert.

Foto: Thomas Lazar, Bistum Magdeburg

 

 

Fotograf: Eckhard Pohl, mit freundlicher Genehmigung der Kirchenzeitung "Tag des Herrn"

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